Der BU-Profi

Wie lief das Jahr 2023 beim BU-Profi? Welche Berufsunfähigkeitsversicherung wurde am häufigsten vermittelt und was erwarten wir für die BU in 2024?

Kaum hat das Jahr 2023 begonnen, ist es gefühlt auch schon wieder vorbei. Das zeigt mir persönlich, wie schnell die Zeit vergehen kann, wenn einem Spaß macht, was man tut.

Leider fehlt dann oft die Zeit, um wahrzunehmen, was im Jahr 2023 so alles passiert ist und was ich so erlebt habe. Wie viele tolle neue Kundinnen und Kunden zu uns gekommen sind, denen wir nicht selten auch aus scheinbar aussichtslosen Situationen geholfen haben.

Eine Gruppe Menschen schaut sich ein Feuerwerk an

Und genau deswegen nehme ich mir jetzt einmal meinen Kalender, unser schlaues Bestandssystem und eine Tasse Kaffee (zur Not auch die zweite und dritte) und nehme Sie einmal mit auf einen Rückblick und das letzte Jahr. Los geht’s!

Sollen wir Ihnen das Thema näher erklären?

Falls Sie spezielle Fragen  haben, die in diesem Text nicht beantwortet werden können, zögern Sie nicht uns zu kontaktieren!

Viele neue Kundinnen und Kunden in der Berufsunfähigkeitsversicherung

Auch im Jahr 2023 war der Zulauf an Menschen sehr hoch, die uns kontaktiert haben, um die perfekt passende Berufsunfähigkeitsversicherung zu finden.

Im Vergleich zum Jahr 2022 hatten wir hier einen deutlichen Zuwachs von rund 13 %. Das ist richtig viel! Und das konnten wir in dieser Größenordnung auch nur deswegen so gut lösen, weil mit Benjamin Friedrich ein weiterer Berater zu uns gestoßen ist, der mich und unser Team mega gut unterstützt.

Allerdings brauchen und brauchten im Jahr 2023 deutlich mehr Interessenten einen „Arschtritt“, damit wir in der Bearbeitung weitermachen können.

Vom Dezember haben wir alleine rund 70 offene Vorgänge mit in den Januar übernommen, bei denen wir unseren Fragebogen noch nicht zurückhaben oder offene Rückfragen noch beantwortet werden müssen.

Interessant ist, dass wir die Erfahrung gemacht haben, dass es nach entsprechenden Erinnerungen an die Unterlagen teilweise recht schnell geht und im Feedbackgespräch dieser „sanfte Druck“ als sehr wichtig wahrgenommen wurde.

Für uns ein klares To-do im Jahr 2024 unsere Prozesse etwas weiter zu justieren.

Am Ende kamen aber auch wesentlich mehr Neukunden als im Vorjahr dabei heraus. Auch dank einer noch einmal verbesserten Empfehlungsquote.

Mehr Nachfrage an Kindervorsorge und Grundfähigkeitsversicherungen

Im Vergleich zum Jahr 2022 ist im letzten Jahr auch die Anzahl an Anfragen gestiegen, die sich gezielt um die frühzeitige Absicherung ihrer Kinder kümmern möchten.

Da es seit dem letzten Jahr zum Beispiel über die Grundfähigkeitsversicherung der Alten Leipziger und den Grundfähigkeitenschutz KIDS der Gothaer die Möglichkeit gibt, Kinder schon ab dem 6. Lebensmonat zu versichern und die LV 1871 ihre BU für Schüler seit Mitte 2023 nun schon ab Eintritt in die Grundschule anbietet, wundert mich das nicht.

Kinder frühzeitig abzusichern kann eine der Möglichkeiten für dauerhaft gut bezahlbaren Versicherungsschutz sein.

 Gerade zum Ende der Sommerferien haben sich außerdem viele (noch) Schüler gemeldet, die kurz vor Eintritt ins Berufsleben die meist günstigeren Konditionen im Schüler-Tarif noch sichern wollten.

 Das zeigt aus meiner Sicht einen erfreulichen Trend: die Informationen, die auch wir mit unserem BU-Blog liefern, kommen an.

Es ist doch klar, dass sich Eltern auch schon vorher Gedanken um die bestmögliche Absicherung ihrer Kinder machen. Neu ist, dass viele jetzt auch um die Möglichkeiten wissen und gezielt nach BU- oder Grundfähigkeitsschutz fragen.

 Ich bin sehr gespannt, ob sich dieser Trend im Jahr 2024 noch einmal verstärkt. Alleine in den ersten knapp 3 Wochen des Jahres kamen schon mehrere Anfragen von bestehenden Kunden und auch von neuen Interessenten zu diesem Thema.

 Das werden wir dann im Jahresrückblick dieses Jahres genau analysieren 🙂

Unser Frauenanteil ging erst zurück und kam dann wieder

Für Frauen ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung ebenso wichtig wie für Männer. Trotzdem ist der Anteil an Frauen im Bestand im Verhältnis zu den Männern im Jahr 2023 leicht gefallen.

 Im Januar hatten wir im Bestand noch einen Anteil von 44,21 %. Dieser Anteil ist dann bis auf 41,69 % zurückgegangen.

 Zum Dezember hin konnten wir die „Quote“ wieder auf über 42 % erhöhen. Vielleicht auch deswegen, weil unser Artikel „Was Frauen bei der Berufsunfähigkeitsversicherung beachten müssen“ in der Google-Suche relativ schnell auf dem 2. Platz zu finden war.

Unsere Kunden werden älter

Auch die Altersstruktur unserer Kunden hat sich in den letzten 12 Monaten verändert.

 Im Januar sah die Verteilung noch so aus

Altersdurchschnitt der Kunden 2023 im Januar

Zum Dezember dann so

Altersdurchschnitt der Kunden 2023 im Dezember

Der Anteil der unter 30-Jährigen hat sich deutlich verringert, dafür kamen in allen anderen Altersgruppen mehr neue Kundinnen und Kunden hinzu.

 Das wundert auf den ersten Blick, weil sowohl bei der Berufsunfähigkeits- als auch bei der Grundfähigkeitsversicherung ja eigentlich gilt „je jünger, desto besser“.

 Auf den zweiten Blick passt dies allerdings sehr gut ins Bild, denn die vielen Absicherungen der Kinder werden in der Regel von einer Altersgruppe oberhalb von 30 Jahren abgeschlossen. 

 In diesem Jahr wollen wir aber wieder mehr junge Studierende ansprechen, weil gerade in diesem Alter häufig noch Versicherungsschutz fehlt und gleichzeitig in den meisten Fällen noch ohne große Ausschlüsse oder Zuschläge machbar ist.

Diese Berufe haben sich bei uns am häufigsten mit einer BU versichert

Unsere Kernzielgruppen sind die Kammerberufe, technische und IT-Berufe, Versicherungsangestellte sowie Unternehmensberater und Consultants.

Daher wundert es nicht, dass im Jahr 2023 die meisten BU-Verträge an Ärztinnen, Ärzte und Studierende der Humanmedizin vermittelt wurden. Wahrscheinlich auch deswegen, weil wir für diese Zielgruppe Berufsunfähigkeitsversicherung fast ohne Gesundheitsfragen anbieten können.

Ab Januar 2024 haben sich diese Aktionen um eine besonders spannende erweitert, bei der wir relativ exklusiv Apotheker, Ärzte und Medizinstudenten bis 2.250,- Euro mit lediglich einer Gesundheitsfrage versichern können.

 Auf dem zweiten Platz folgen dann schon die Ingenieurberufe, danach IT-ler sowie Softwareentwickler, Rechtsanwälte und dann Unternehmensberater und Consultants.

 Den größten Zuwachs in Prozent hatten wir bei Lehramtsstudenten.

 Zwar hatten wir im letzten Jahr auch einige Anfragen von Versicherungsvertretern und Mitarbeiter im Innendienst von Versicherungsgesellschaften, im Vergleich zum Jahr 2022 haben die Anfragen aus diesen Bereichen allerdings abgenommen.

 Welche BU-Versicherer wurden 2023 am meisten vermittelt?

Eine der spannendsten Fragen (finde ich jedenfalls) ist: Welche BU-Versicherung hat denn am meisten Geschäft bekommen?

 Dazu ist wichtig zu wissen, dass rund 80-85 % unserer Kunden mindestens eine Aufteilung auf zwei Berufsunfähigkeitsversicherungen wählen. Damit bekommen dann logischerweise gleich zwei Versicherer je einen Antrag von einem Kunden.

 Darum bewerten wir hierbei die sogenannte Beitragssumme, um ein Ranking zu erstellen. Diese setzt sich aus dem zu zahlenden Beitrag * Laufzeit zusammen, wobei Laufzeiten über 35 Jahren nicht berücksichtigt werden.

 Wie im Jahr 2022 landete die LV 1871 auf dem ersten Platz. Durch die Verbesserung der Versicherungsbedingungen zum Ende des Jahres und die Einführung einer BU-Versicherung ab dem sechsten Lebensjahr passt dieser Versicherungsschutz bei unseren Kunden in sehr vielen Fällen.

Hinzu kommt, dass die Risikoprüfung nach wie vor konstant sehr gut ist. Viele Versicherte bekommen Versicherungsschutz ohne Ausschlussklauseln, und wenn, dann sind diese Ausschlüsse meist sehr präzise und in der Regel besser als die von Mitbewerbern.

 Auf dem zweiten Platz landete dieses Mal (auch wie im Vorjahr) die Baloise (ehemals Basler), die neben weiterhin sehr guten Versicherungsbedingungen mit der Einführung von Cash+ und ebenfalls einer sehr guten Risikoprüfung punkten konnte.

Besonders positiv fällt dabei auf, dass sich der Versicherer meine Anmerkungen zur Ausschlussklausel aus meinem Jahresbericht 2021 zu Herzen genommen hat und hier einige sehr erfreuliche Verbesserungen eingeführt hat.

Da soll mal einer sagen „DER BU-Profi bewegt nichts“ 😀

 Und auch der dritte Platz ging im letzten Jahr wieder an einen „altbekannten“ Versicherer: Die Bayerische.

Hier spielt hauptsächlich die Verbesserung in der Risikoprüfung eine große Rolle. Immerhin hatte sich der Versicherer auch das Thema „BU trotz psychischer Erkrankungen“ groß auf die Fahne geschrieben.

Und die steigende Anzahl an Lehramtsstudenten macht sich hier bemerkbar, da die Bayerische der einzige mir bekannte Versicherer ist, der in diesem Beruf eine BU-Rente von 2.000,- Euro zulässt.

 Die restlichen BU-Verträge verteilen sich auf 

 Die Condor hat es nach längerer Abwesenheit durch eine starke Verbesserung in ihrer Risikoprüfung wieder geschafft, durch uns vermittelt zu werden.

Bei der Alten Leipziger war es neben der Einführung der Grundfähigkeitsversicherung für Kinder ab 6 Monaten mit sehr guter BU-Option ebenfalls eine Verbesserung der Risikoprüfung für uns, die zu mehr Geschäft geführt hat.

 Insgesamt kommen beide Versicherer aber noch bei Weitem nicht an die starken Jahre ran, bei denen sie vor rund 10 Jahren den ersten und zweiten Platz in der Vermittlung belegten.

 Neu dabei ist die Hannoversche. Nach meiner Kritik in den letzten Jahren durfte ich im Jahr 2023 in der Produktentwicklung beratend unterstützen und darf mir auf die Fahne schreiben, an den Verbesserungen zum Ende des Jahres maßgeblich beteiligt zu sein.

Seitdem ist die Berufsunfähigkeitsversicherung der Hannoverschen wirklich relevant im Markt.

 Beim HDI fing das Jahr sehr stark an, ließ dann leider auch deutlich nach. Zwar gibt es zum Jahr 2024 bei der HDI BU-Versicherung mit dem Verzicht auf die konkrete Verweisung für alle Berufe ein neues Alleinstellungsmerkmal, das bringt aber alles nichts, wenn es in der Risikoprüfung keine brauchbaren Ergebnisse gibt.

 Und auch die Nürnberger Berufsunfähigkeitsversicherung war nur eine „Randerscheinung“ im letzten Jahr.

Nach einem Treffen mit der Vorständin der Lebensversicherung, sowie führenden Personen aus Vertrieb und Risikoprüfung, konnten wir über ein paar Differenzen sprechen und sind hier auf einem sehr guten Weg für das Jahr 2024. Qualitativ gibt es nach wie vor nur wenig zu meckern.

 Apropos Risikoprüfung: hier ist auch die größte Schwachstelle beim Volkswohl Bund zu sehen. Die Voranfragen brauchen wesentlich länger als bei anderen und die Ergebnisse sind in der Regel dann noch schlechter. Die Versicherungsbedingungen könnten ebenfalls mal eine “Rundum-Erneuerung” gebrauchen.

So bleibt es auch im Jahr 2023 bei nur sehr wenigen Verträgen in der Berufsunfähigkeitsversicherung.

 Und dann haben wir da noch die Allianz. Der einzige Versicherer, der im letzten Jahr von uns vermittelt wurde, obwohl nicht alle BU-Profi MUST HAVES erfüllt sind (das Thema Kräfteverfall ist aus meiner Sicht verbesserungswürdig).

Allerdings hat die Allianz ein paar Mehrwerte, die der Markt sonst nicht bietet:

 Neben den sehr stark vereinfachten Risikofragen für Ärzte und Medizinstudenten bietet der Versicherer auch eine sehr gute Dienstunfähigkeitsklausel und überzeugt teilweise durch eine sehr starke Risikoprüfung.

 Nicht gut gefällt mir bei der Allianz die Reaktion auf (aus meiner Sicht berechtigte Kritik in meinem BU-Test der Allianz BU 2024).

Anstatt des gemeinsamen Gesprächs wird hier lieber das interne Rechtfertigen vorgezogen. Das machen andere besser!

 

Was gab es abseits des Platzes “BU-Geschäft” im Jahr 2023?

Ich liebe meinen Job auch deswegen, weil ich neben der Arbeit mit wunderbaren Kundinnen und Kunden auch andere, sehr abwechslungsreiche Tätigkeiten machen darf.

 Neben dem Consulting für Versicherungen im Bereich Vertrieb und Produktentwicklung durfte ich mein Fachwissen über die Berufsunfähigkeitsversicherung und Grundfähigkeitsversicherung auch im letzten Jahr wieder in einigen Workshops und Webinaren mit anderen Versicherungsmaklern und auch Vermittlern der einen oder anderen Ausschließlichkeit teilen.

 Was mich besonders freut, ist dabei, dass meine Arbeit Früchte trägt und die Versicherer meine Vorschläge zu einem Großteil umsetzen.

 Manchmal schneller, wie bei der Hannoverschen im vergangenen Jahr und manchmal nach und nach, wie die Alte Leipziger, die nun auch einen meiner größten “Wunschpunkte” umgesetzt hat und zum Jahresende 2023 die Arbeitsunfähigkeitsklausel in der Grundfähigkeitsversicherung integriert hat.

 Auch im Jahr 2024 bin ich gespannt und freue mich auf viele Projekte, die schon geplant sind und bin auch bereit, das eine oder andere neue Projekt noch mit aufzunehmen. Das aktuelle Jahr hat ja noch ein paar Tage 🙂

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