Der BU-Profi

VorlageBlog-59-BeitragsbildAm 04.10.2016 veröffentlicht das Magazin Orange folgendes Video auf ihrer Homepage www.orange.handelsblatt.com. Der Versicherungsexperte des Handelsblatt behauptet darin, dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung nur etwas für riskante Berufe ist.

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Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist nur etwas für risikoreiche Berufe?

Diese Aussage hat anfänglich auch einer meiner Kunden getroffen. Das ist jetzt rund 4 Jahre her. Er selbst ist „Schreibtischtäter“ und sagte dazu: „Herr Lehberg, selbst wenn ich irgendwann einmal im Rollstuhl sitzen sollte, kann ich immer noch an meinen Schreibtisch rollen und weiterarbeiten.“

Zum damaligen Zeitpunkt wusste er auch noch nicht, dass er ca. 2 Jahre später eine Diagnose bekam, die ihn vollkommen aus der Bahn wirft.

In seinem Fall kann er von Glück reden, damals auf mich gehört zu haben und trotz seiner Einstellung zu dem gefühlten Risiko von 0 eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen zu haben.

Leider ist dies kein Einzelfall, denn ähnliche Fälle kann ich Ihnen einige nennen. Alles Menschen, die Ihren Arbeitsalltag im Büro verbringen.

Warum sollte es auch anders sein?

Klar ist, dass ein Garten- und Landschaftsgärtner schneller berufsunfähig werden kann als ein Industriekaufmann, denn beim Garten- und Landschaftsgärtner kann schon ein stark verdrehtes Knie zu einer Berufsunfähigkeit führen, wogegen der Industriemechaniker damit noch gut arbeiten kann. Dieses höhere Risiko ist aber auch schon in den Beiträgen für eine BU – Versicherung eingepreist. Ergo zahlt der Industriemechaniker diesen Beitragsaufschlag nicht.

Was ist aber mit Herz- Kreislauf- Erkrankungen, Krebs- und Tumorerkrankungen, psychischen Krankheiten oder einem Bandscheibenvorfall? Diese und weitere Krankheiten nehmen keine Rücksicht auf eine berufliche Stellung oder die Tätigkeit.

Welche Auswirkung hat der Beitrag vom Handelsblatt?

Der Beitrag suggeriert dem Zuschauer, dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung unsinnig ist. Zumindest für „ungefährliche“ Berufe. Weiter kann dies dazu führen, dass sich diejenigen, die noch keine BU – Versicherung haben, keine abschließen und die, die schon eine haben, diese kündigen oder zumindest darüber nachdenken.

Sollen wir Ihnen das Thema näher erklären?

Falls Sie spezielle Fragen  haben, die in diesem Text nicht beantwotet werden können, zögern Sie nicht uns zu kontaktieren!

Und was dann?

Kommen wir auf meinen Kunden zurück, von dem ich eingangs berichtet habe. Dieser hat eine Familie mit Frau und 2 kleinen Kindern. Er hat sich vor wenigen Jahren den Traum vom Eigenheim erfüllt und finanziert dies nun. Hätte er auf den „Experten“ vom Handelsblatt gehört, müsste er heute allein von seiner Erwerbsminderungsrente leben, in seinem Fall rund 600,- Euro. Was wird er sich davon leisten können? Wahrscheinlich würde das Haus zuerst dran glauben müssen. Das Haus, wo er und seine Familie zu Hause sind. Um die Haushaltskasse aufzubessern könnte seine Frau arbeiten gehen. Wer passt aber dann auf die Kinder auf (die jüngste Tochter ist 2 Jahre alt)? Das wird mit seiner Krankheit nicht gehen.

Es drohen der soziale Abstieg und ein Leben von Sozialhilfe. Übrigens wissen wir auch wer diese Sozialhilfe finanziert: Sie und ich.

Dieses Szenario hätte also für ihn und seine Familie noch schlimmer laufen können, als es mit der Erkrankung eh schon ist und für Sie und mich (und alle Steuerzahler) hätte es auch noch teuer werden können.

Der Grund, warum es ihm heute zumindest finanziell gut geht und er seiner Familie die finanzielle Sicherheit bieten kann: Er hat NICHT auf einen „Experten“ gehört, der behauptet nur in risikoreichen Berufen könne etwas passieren.

Keine Ahnung und keine Haftung!

Nun kann man dem jungen Mann vom Handelsblatt unterstellen, dass er eigentlich gar nicht weiß wovon er redet. Genauso, als wenn ein Bekannter Ihnen beim Bier die neuesten Stammtischparolen erzählt.

Der Unterschied ist der, dass Ihr Bekannter beim Bier eher nicht den Status genießt, wie der Mensch vom Handelsblatt und dies zu einer anderen Glaubwürdigkeit führt.

Und obwohl Ihnen der „Experte“ im Video suggeriert, Ahnung zu haben und zu wissen, wovon er redet, haftet dieser genau so, wie Ihr Bekannter beim Bier – nämlich gar nicht.

Den Schaden tragen Sie hinterher ganz alleine.

Nehmen Sie sich einen Versicherungsmakler,denn dann haftet bei Beratungsfehlern wenigesten seine Vermögensschadehaftpflichtversicherung.

 

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